Karriere Lexikon – Tipps und Infos von A bis Z Dr. Inga Freienstein - Coaching und Karriereberatung

Vorstellungsgespräch, Interview

Professionell geführte Bewerbungsgespräche folgen mehrheitlich einer teilstandardisierten Dynamik sowie spezifischen Standards und Spielregeln, die es auf jedem Karrierelevel zu berücksichtigen gilt. Bewerber und Interviewer nehmen teils unbewusst Einfluss auf den Gesprächsverlauf. Im ungünstigsten Fall kommt es zu einem sehr hierarchischen Gesprächsablauf, bei dem der Interviewer die Fragen stellt und der Bewerber antwortet ähnlich einer Prüfungssituation. Vielfach wird das auch als Stressinterview erlebt. Im bestmöglichen Fall ist ein Vorstellungsgespräch ein Gespräch auf Augenhöhe, auf deren Basis sich beide Seiten für oder gegen eine Zusammenarbeit entscheiden. Eine gute Vorbereitung lohnt sich für beide Seiten.

Die Vorstellung, man könne sich nicht systematisch auf ein Vorstellungsinterview vorbereiten, da jedes Gespräch in Abhängigkeit vom jeweiligen Gesprächspartner unvorhersehbar verlaufe, ist ein Mythos. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen nicht standardisierten, teilstandardisierten und vollständig standardisierten Interviews. Während beim vollständig standardisierten Interview alle Bewerber exakt dieselben Fragen gestellt bekommen, um höchstmögliche Vergleichbarkeit zu erzielen, folgen teilstandardisierte Interviews einem Gesprächsleitfaden mit bestimmten Themen- und Frageinhalten, bieten aber auch die nötigen Spielräume, um individuellen Facetten eines Bewerbers gerecht zu werden. Insbesondere bei Großunternehmen können Sie mit teilstandardisierten Interviews mit erfahrenen Interviewern rechnen, was auch die Vorhersagbarkeit der Fragetechniken erhöht.

In der Tat unterscheiden sich Vorstellungsgespräche, bei denen der Personalentscheider beispielsweise gleichzeitig der Firmengründer oder Geschäftsführer ist, mitunter deutlich im Ablauf von Personalauswahlgesprächen in Konzernen. Denn der Gesprächspartner ist in solchen Fällen in der Regel nicht in Fragetechniken geschult und entscheidet oftmals eher intuitiv »aus dem Bauch heraus«, was keineswegs weniger treffsicher sein muss. Allerdings müssen Sie hier auch mit sehr unkonventionellen Fragen und Gesprächsverläufen rechnen. Nicht selten kann es hier notwendig sein, Ihr Gegenüber bei Bedarf freundlich und eigeninitiativ vom Monologisieren abzubringen. Vielleicht ist es Ihnen auch schon einmal so ergangen, dass Sie aus einem durchaus angenehm verlaufenen Gespräch gingen, aber das Gefühl hatten, nicht alle relevanten Informationen über sich ausgetauscht zu haben, weil Ihr Gegenüber selbst viel erzählt, aber gar nicht viel gefragt hat.

Vorbereitung ist in beiden Fällen sinnvoll und gut möglich. Im Folgenden haben wir Ihnen anhand von zwei Frage-Klassikern aufgeführt, was Sie bei der Beantwortung der Fragen berücksichtigen sollten:

Wie sind Sie auf uns aufmerksam geworden?

Worum es dem Interviewer bei der Frage geht:

  • Warum gerade wir?
  • Was wissen Sie über uns und die Branche?
  • Was reizt Sie an der Aufgabe?
  • Wie haben Sie gesucht?

Wenn ich Ihre/n Chef/in fragen würde, was er/ sie besonders an Ihnen schätzt und was Sie noch besser machen könnten, was würde er/ sie sagen?

Worum es dem Interviewer bei der Frage geht:

  • keine vorgefertigten Antworten, keine Floskeln
  • Wie differenziert sind Sie in der Selbstbeurteilung?
  • Wie gehen Sie mit Kritik um?
  • Was spricht für und was gegen die Aufgabe?
  • Ihre Lernbereitschaft und Leistungsmotivation

Unsere Dienstleistungen rund um Vorstellungsgespräche für:
> Schüler und Abiturienten
> Studierende und Berufseinsteiger
> Berufserfahrene
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